THL VU Zug – PKW rutscht in Personenzug bei Langdorf

Im Landkreis Regen ist ein Auto am Montagvormittag von einem Triebwagen der Waldbahn erfasst worden – obwohl der Autofahrer noch bremsen wollte, rutschte der Wagen auf dem schneebedeckten Weg in den Gleisbereich. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.

Gegen 9.45 Uhr war es an einem unbeschrankten Forststraßen-Übergang nahe Langdorf zu dem Unfall gekommen. Der Autofahrer war auf dem Weg zu seinem Jagdrevier und fuhr deshalb auf einem schneebedeckten Forstweg von der Staatstraße bergab. Kurz vor dem Bahnübergang ist das Gefälle besonders groß, zudem ist der Blick auf die Bahnstrecke erst sehr spät frei. Als er den Triebwagen von links, aus Richtung Bodenmais, herankommen sah, versuchte er noch zu bremsen, wie er der Polizei zu Protokoll gab. Trotzdem rutschte er in den Gleisbereich, wurde dort von der Waldbahn an der Fahrzeugfront erfasst und zur Seite geschoben. Der Triebwagen kam trotz Vollbremsung erst etwa 200 Meter nach dem Übergang zum Stehen.

Im Triebwagen saßen neben dem Fahrer und dem Zugbegleiter noch vier Fahrgäste, verletzt wurde niemand, ebensowenig der Autofahrer. Am Triebwagen wurde beim Aufprall ein Schutzgitter abgerissen und die Fahrzeugseite verkratzt, am Auto die vordere Stoßstange abgerissen.

Umfangreiche Alarmierung

Dass der Unfall so glimpflich abgegangen war, das war beim ersten Notruf noch nicht klar. Und so lief zunächst eine umfangreiche Alarmierung an: Es wurden die Feuerwehren Langdorf, Bodenmais, Regen und Böbrach in Marsch gesetzt, ein großes BRK-Aufgebot bis hinaus nach Landau, die Bergwacht, ein Fachberater des THW, die Notfallmanager der DB (die für die Strecke zuständig ist) und der Länderbahn (der der Triebwagen gehört). Langdorfs Feuerkommandant Ludwig Sperl übernahm das Kommando für den Einsatz, auch Kreisbrandrat Hermann Keilhofer und Kreisbrandinspektor Michael List waren an der Unfallstelle. Ein guter Teil der alarmierten Rettungskräfte konnte noch während der Anfahrt wieder umkehren.

Auch die zunächst geplante Abholung der Triebwagen-Fahrgäste per Feuerwehrfahrzeug wurde abgeblasen, nachdem Länderbahn und DB grünes Licht für eine Weiterfahrt des Shuttles bis nach Zwiesel gegeben hatte, allerdings mit einer neuen Zugfahrerin. Der Autofahrer muss mit einer Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr rechnen, so die Polizei.

 

Text: PNP online; Foto: KBM König

Meldung vom: 29.11.2021