Nach fast vier Jahrzehnten im Kirchendienst ist Diakon Sepp Schlecht in den Ruhestand gegangen. Der 66-jährige Bodenmaiser prägte über viele Jahre nicht nur das kirchliche Leben vor Ort, sondern engagierte sich auch intensiv im Fachbereich Notfallseelsorge des Kreisfeuerwehrverbandes Regen. Mit seinem Wirken hat er unzähligen Menschen in schwierigen Lebenssituationen beigestanden.
Schon früh fand Sepp Schlecht seinen Weg zur Kirche: Bereits im Teenageralter knüpfte er über die Landjugend erste Kontakte. 1982 begann er sein Theologiestudium, nach dessen Abschluss er zunächst als Gemeindereferent tätig war. Im Jahr 1993 erhielt er die Weihe zum Diakon. Stets offen für Weiterentwicklung, belegte er 1998 den neu eingeführten Studiengang Caritaswissenschaften in Passau.
Seit 2004 wirkte Schlecht in Bodenmais, insgesamt war er dort fast 22 Jahre im Einsatz. Sein Schwerpunkt lag auf den sozial-caritativen Aufgaben der Seelsorge. Dazu zählten unter anderem die Tourismusseelsorge, Besuche in Krankenhäusern und Altenheimen, die Missions- und Asylarbeit sowie die Notfallseelsorge. Gerade in der Zusammenarbeit mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen war er ein verlässlicher Ansprechpartner, der mit Ruhe, Empathie und großer Menschlichkeit unterstützte.
Besonders wichtig war ihm dabei immer der Blick auf jene, die am Rand der Gesellschaft stehen. „Meine Aufgabe als Diakon ist es, auf die zu schauen, die kein Sprachrohr haben“, beschreibt Schlecht selbst sein Selbstverständnis. Dieses Leitmotiv zog sich wie ein roter Faden durch sein Wirken – ob in der Arbeit mit Geflüchteten, Kranken oder Senioren, denen er zu mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verhalf.
Rückhalt fand Sepp Schlecht all die Jahre in seiner Familie. Unterstützt wurde er bis zuletzt von seiner Ehefrau Rita sowie seinen Kindern Andrea und Markus. Nun möchte er den neuen Gemeindereferenten Martin Kellberger bewusst Raum für einen guten Start in sein Amt lassen und zieht sich daher aus der Kirchengemeinde zurück.
Ganz ausgeschlossen ist ein weiteres Engagement jedoch nicht: Einen überregionalen Einsatz in der Notfallseelsorge kann sich der Diakon auch künftig vorstellen, hierzu laufen derzeit noch Gespräche mit der Diözese. Zunächst aber steht für ihn die Familie im Mittelpunkt – besonders seine Kinder, seine fünf Enkelkinder und seine Frau Rita.
